Claudio Scolari Project – Cosmology
Claudio Scolari ist ein italienischer Schlagzeuger, der schon seit einigen Jahren überraschende und eigenständige Alben auf den Markt bringt. Ende März kam nun sein Album Nummer 5: Cosmology. Es landete diese Woche in Gestalt einer CD in meinem Briefkasten. Und weil ich es interessant finde, landet der Review nun hier:
Was macht Cosmology interessant? Da ist zum einen der Umstand, dass Scolari trommelt – und Daniele Cavalca ebenso. Zwei Drummer in einem Jazz-Quartett? Das ist doch mal was. Allerdings sind die beiden auch für die Tasten zuständig, Cavalca dabei während der Live-Auftritten.
Interessant macht das Album zudem die Trompeten-Stimme von Simone Scolari, den Sohn des Drummers, dessen Blech-Töne in ihrer Auffassung und Interpretation schwebender Musikstimmungen da und dort an Enrico Rava erinnern, und das ist gewiss eine Empfehlung.
Und derweil zupft Michele Cavalca ruhig im Hintergrund seinen Bass und liefert ein unauffällig tragfähiges Fundament? Kein Stück. Jedenfalls nicht immer. Häufig wirft er auch Klangfetzen ein, wie Mini-Soli einer E-Gitarre oder häppchenweise aufflammende Klangmomente, die sich in der Vielfalt der Stimmen und Stimmungen wunderbar einfügen und ihrerseits die musikalische Spannung aufrecht zu halten helfen.
Cosmology nämlich ist ein Album, das den Soundtrack zu einer imaginären Reise durch die Weiten des Weltraum akustisch illustriert. Und was diese Reise zusammenhält, sind die Rhythmen. Das gelingt den Trommlern exzellent, obwohl auch das Spiel auf Fellen und Becken teilweise eher wie ein buntes Patchwork-Puzzle wirkt und erst bei genauerem Hineinhören seine verwobenen Qualitäten offenbart.
All das zusammen das macht Cosmology mit seinen 15 Tracks zu einem Album, in das hineinzuhören lohnen kann. Möglich ist die Hörprobe bei Bandcamp.
Album-Daten
Interpret: Claudio Scolari Project
Titel: Cosmology
Genre: Jazz
Label: Principal Records
Erschienen: März 2021
Spielzeit: ZEIT min
Zu finden bei Bandcamp.
Abbildungen: Principal Records