Don’t Stand so close to me – Das Set aufbauen

Ein Schlagzeug aufzubauen ist ein Thema für sich. Nach dem ersten „Ich weiß wie’s geht“ folgt zeitnah das „Passt nicht, Schlauberger“. Denn das erste Set-up ist meist nur eine grobe Vor-Justage, der anschließend tagelanges Nachverstellen folgt. Sie kennen es sicher auch:

Hier das Crash etwas höher, da das Tom weiter nach links, dort den Winkel etwas geneigter, die Snare etwas runter, den Hocker doch noch höher, die Bassdrum weiter nach rechts – oh, die Achse des Doppelpedals verlängern, die Hi-Hat etwas flacher, den Ride-Ständer zwei Zentimeter nach Hinten – nein, doch nur 1 Zentimeter. Oder doch 3?

Es ist ein endloses Spiel, scheint es, bis Trommeln, Becken, Pedale und Flausch-Hocker dort residieren, wo sie dann blind zu finden sind. Wobei diese E-Drums ja auch noch ihr Soundmodul haben, das untergebracht sein will und dabei nicht im Weg stehen soll.

Theoretisch wäre die Montage des Moduls mit einem Seitenarm an der Hi-Hat eine elegante Lösung. Leider ist zu vermuten, dass die ständigen Vibrationen der zarten Elektronik auf Dauer ziemlich zusetzen dürften. Also gibt es noch mehr Ständer-Beine im Tausch für weniger Platz. Was für ein Geschäft…

Ist dann alles fein ausgerichtet und passt mit dem Bewegungsbedürfnis überein, folgt der Griff in die Stocktasche und – heute müssen wir leiser sein – zu einem anderen Paar Schlegeln, zum Beispiel den Adoro Silent Sticks. Das Problem:

Die Silent Sticks sind nicht nur leiser, sondern auch länger als die klassischen 5A-Hölzer – und schon passt die so sorgsam austarierte und feinjustierte Aufstellung von Töpfen und Deckeln wieder nicht. 

Und bei Besen, die in der Regel etwas kürzer sind? Sieht es ebenso aus, nur in die andere Richtung.

Was soll man(n) da tun? Alles noch näher heran rücken? Alles weiter weg schieben? Für jeden Stock ein neues Set-up? Für jeden Stock ein eigenes Schlagzeug? Oder… –

Eigentlich nicht, denn die Antwort ist ganz simpel:

Ausprobieren, wo der Mittelwert ist, an dem alles passt, und lernen, wo die feinen Unterschiede sind, um die ausführende Schlaggewalt fein zu justieren. Denn wie heißt es so schön:

Nichts ist so flexibel wie ein aufgeweckter Mensch.

Ich geh dann mal weiter schrauben, schieben, heben, einstellen, hantieren, ahnen und raten und aufgeweckt die Motorik feinjustieren…

 

PS: Don’t Stand So Close To Me ist ein Titel vom Album Zenyatta Mondatta der Gruppe The Police



Abbildungen: Flamadiddle



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