The Final Countdown – Einfach mal machen (Hands on, Teil 1)

Der Anang des Re-Starts: ein Amazon-Gutschein
Der Anfang des Re-Starts: ein Amazon-Gutschein

Vor der Handlung kommt die Tat. Nach ein paar Jahren – eigentlich Jahrzehnten – in denen meine Hände immer wieder rhythmisch rumzappelten und meine Füße Luftpedal traten, spielte mir das Schicksal in Gestalt einer Umfrage einen Amazon-Gutschein in das E-Mail Postfach. Eigentlich brauchte ich gerade gar nichts, womit der Betrag faktisch Spielgeld war: Such dir aus, was du willst, es kann auch nutzlos sein. Gibt’s ja geschenkt 🙂 !

Was dann passierte, war, dass beim Stöbern nach einer Weile in den Vorschlägen ein kleines Practice-Pad auftauchte und daneben – was für ein Zufall – ein passender Ständer, die beide – noch mehr Zufall – praktischer Weise genau in das Gutschein-Budget passten. Ich habe es – kein Ende der Zufälle – einfach bestellt.

Was ich nämlich von all den Schlagzeug-Sachen behalten hatte, waren ein Paar Sticks. Genauer: ein Paar Vic Firth SD1 General aus Hickory. Fette schwere Sticks, die ich für das alte Practicepad verwendet hatte, so ein schwarzes Ufo für die Snare. Zuletzt geschehen war das mehr als 20 Jahre in der Vergangenheit.

Aus irgendwelchen Gründen hatte ich es geschafft, die Generäle durch mein trommelfreies Leben zu schmuggeln. Alle übrigens Sticks, die Jazzbesen, die Rods, die Stick-Tasche, Stimmschlüssel – alles weg. Nur die fetten Handgelenksmuskelquäler, die waren noch immer da. Wie eine Weissagung in Lauerstellung. Jetzt kam ihre Chance.

Tatsächlich übte ich ein paar Mal, aber nicht konstant. Ich wollte zwar gern, aber ich wusste nicht, was. „Stick Control“, „Accents and Rebounds“, all die So-geht-das-Noten-Bücher waren nämlich auch in der ewigen Versenkung irgend eines Containers verschwunden. Und neu kaufen?

„Wozu?“, lautete die Frage des vorauseilenden Gehorsams, das den Familienfrieden höher einschätzte als etwas, das vielleicht bloß die Halbwertszeit einer leidlich gepflegten Marotte ausweisen würde. Ein Sehnen nach der zurückgedrehten Zeit. Oder doch nur eine fette Portion erinnerungs-gezuckerte Midlifecrisis?

Also: Aussitzen. Auf dem Sofa, dem Schreibtischstuhl, dem Fernsehsessel, der Gartenliege. Schön brav Hände und Füße still halten und keine gleichmäßig klappernden Geräusche machen, zumal mit Sticks auf einem Pad. Doch jetzt war ein Pad im Warenkorb. Und kam von Warenkorb in einen Karton, der seinerseits an meine Haustür kam. Willkommen, Dilemma.

Denn natürlich bleibt nichts geheim, wenn man sich mit Menschen lange an einem Ort aufhält. Und wie heißt es so schön? Wasser und Frauen haben spitze Ohren.

Na gut, das habe ich mir jetzt ausgedacht, aber all zu weit von der Wirklichkeit ist das ausgedachte Sprüchlein nicht. So tropfte also der versperrte Bedarf nach und nach in Alltag und Bewusstsein ein, bis das Thema offen angesprochen wurde: Ja, ich möchte trommeln. Ja, es fehlt mir. – Ja, kauf dir ein Schlagzeug. – Wirklich? – Wirklich.

Danach stellte ich das Pad mit Ständer dauerhaft im Keller auf, gleich neben dem Party-Piano, das die Vorbesitzer des Haues dort gelassen hatten. Und ich begann, zu üben. Zuerst mit selbst geschriebenen Noten (es gibt erstaunlich leistungsfähige Freeware, neben klassischem Notenpapier), dann mit einem PDF von Stones Rudiments-Bibel. Und dann fanden sich die Trommeln und das Unheil nahm seinen Lauf. Und:

Es kam wie ein Bumerang zurück.

 

PS: The Final Countdown ist der Titeltrack des gleichnamigen Albums der schwedischen Hardrock-Band Europe.

 

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