Six-Pack: Petter Eldh – Projekt Drums vol. 1

Nein, Petter Eldh ist kein Schlagzeuger. Petter Eldh ist Produzent. Und diese stehen in der Regel hinter den Reglern, um die Klnge beispielsweise der Trommler zu regeln. Jetzt hat Petter Eldh selber ein Album herausgebracht: Projekt Drums vol. 1 heißt es, es enthält sechs Tracks und jeder wird von einem anderen Schlagzeugenden begleitet. Wer die sind?

Das membranophone Sixpack bilden in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf dem Album – die Devise lautet offenbar „ein Song, ein Drummer“:

  • Savannah Harris
  • Eric Harland
  • Nate Wood
  • James Maddren
  • Gard Nilssen
  • Richard Spaven

Was man dem Album auf Anhieb bescheinigen kann: Es ist komplex. Das schafft schon mal Abwechselung. Gleich beim Auftakt mit Lorimer feat. Savannah Harris trifft Elektro-Pop auf Klänge, die zum Beispiel an die finale Stimmung im Orchestergraben erinnert. Das Stück ist spannend, aber manchmal eher Zuhör-Aufgabe als Mitreißer.

Das Mitreißen erledigt der folgende Titel Hawk Mountain feat. Eric Harland, und das sogar trotz ungerader Metren. Die Musik sprudelt munter und selbst ein umspieltes Drum-Solo im letzten Drittel tut dem keinen Abbruch.

Die erlauchten Jazz-Conoisseure werden spätestens bei Titel 3 Goods Yard feat. Richard Spraven die Ohren spitzen – und von funkigen Einlagen überrascht werden. Und manch anderem, das im ersten Moment nicht zu erwarten ist, aber dem Witz der Musik keinen Abbruch tut.

Green Street feat. Nate Wood ist ein Half-speed-full-speed-Wechselbad, das mit Anklängen an die moderne West-Coast-Jazz-Szene der USA für exakt 4 Minuten 30 für Unterhaltung sorgt und – wie die Stücke überhaupt – dem schlagzeugenden Wood allerdhand technische und rhythmische Finessen abverlangt.

Zu einer Art Ausflug ins Feenland lädt Gimsøy feat. Gard Nissen ein. Zart und verspielt perlen die Ride-Stickings zwischen Xylophon-und Harfen-Läufe, die andere Schallquellen munter umrahmen (unter anderem, so vermute ich, eine Glasharfe?)

East Croyden feat. James Maddren komplettiert das Song-Sextett mit leicht zerrupft wirkender Rhythmik, die nach guten zwei Minuten oder einem Drittel der Spielzeit in groovige Verspieltheit wandelt, nur um knapp vor Minute drei in ein jazziges Grundfeeling zu springen, das aber auch gebrochen wird… – Eldh mag es offenbar irgendwo zwischen anspruchsvoll und verspielt.

Leider ist die Entdeckungsreise nach einer guten halbe Stunden schon vorbei. Wer weiter hören will, drückt auf Repeat, was sich allein schon lohnt, um die dichten Gewebe der einzelnen Stücke besser entwirren zu können. Und wer das ausreichend häufig getan hat, kann mit Blick auf das „vol. 1“ im Album-Titel auf ein Projekt Drums vol. 2 hoffen. Hoffentlich kommt’s.

 

Album-Daten

  • Interpret: Petter Eldh
  • Titel: Projekt Drums vol. 1
  • Genre: Wenn ich das wüsste…
  • Label: Edition Records
  • Erschienen: 03.09.2021
  • Spielzeit: 34:23 min
  • Format: Flac 44,1/24
  • Preis: 12,50 Euro
  • zu finden bei HighResAudio

Und für Freunde des Vinyl gibt es die LP direkt beim Label.

 

Abbildungen: Edition Records

 




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