Damage Control – Die erste Trommel-Inspektion

Nun sind also die Trommeln geholt. Ein Pearl President in ungefähr meinem Alter. Als ich vor über 30 Jahren mein erstes Schlagzeug bekam, riet mir der befreundete Schlagzeuger, der mir beim Einkaufen half, ich solle es zuerst komplett auseinander nehmen und putzen. Dadurch würde ich die Trommeln bis ins Detail kennen lernen, würde eventuelle Beschädigungen entdecken und außerdem bekäme ich ein sauberes Schlagzeug. Er hatte recht, in allen drei Punkten.

Und darum habe ich beschlossen: Ich nehme auch das Pearl auseinander, President hin oder her. Der Charme der Demontage besteht neben den oben genannten Punkten zudem aus:

  • Reparieren und Ausbessern
  • Verbessern
  • Neu befellen
  • Fetten und Pflegen

In der Praxis bedeutet das beispielsweise,

  • dass ich die Kessel außen mit Mikrofasertüchern und Seifenwasser reinige
  • dass ich die Kessel innen trocken ausputze
  • dass ich die Kessel-Gratungen überprüfe (und nachschleife? Mal sehen…)
  • dass ich die Kessel innen eventuell mit Leinöl behandle (je nach dem, ob sie roh sind oder lackiert)
  • dass ich alle verchromten Teile mit Mikrofasertüchern und Seifenwasser reinige (sofern kein Rost darauf ist)
  • dass ich alle verchromten Teile danach mit Kriechöl einsprühe und mit Alufolie abreibe (oder doch mit Chrompolish?)
  • dass ich die Stimm-Böckchen (und anderes mit Ecken und Kanten) mit einer Zahnbürste durchputze
  • dass ich die Gewinde der Stimmmuttern mit Wattestäbchen ausreibe
  • dass ich defekte Stimmmuttern und Stimmschrauben austausche
  • dass ich die Federn der Stimm-Böckchen hinterfüttere, damit sich nicht klingeln
  • dass ich die Stimm-Böckchen und Unterlegscheiben der Schrauben mit Gummi hinterlege, um die Vibrationen abzufangen (falls das von der Länge der Schrauben geht)
  • dass ich die Stimmschrauben mit Kunststoffscheiben unterlege, weil das die Stimmreifen schont und leichter zu stimmen ist (selbst wenn die Scheiben von Tama sind)
  • dass ich die Stimmschrauben mit Vaseline leicht einfette, weil das die Gewinde schont und leichter zu stimmen ist (schon wieder…!)
  • dass ich die geflügelten Stimmschrauben der Bass-Drum (perspektivisch) durch Vierkant-Schrauben ersetze, denn dann bleibt die Stimmung stabil, wenn jemand gegen die Trommel rumpelt
  • dass ich ein paar neue Felle kaufen muss (und dabei gleich die Reduktion der Lärmbelästigung im Blick haben kann)

Ich sehe schon, die nächsten Tage werden vor allem mit viel Nebenbeschäftigung ausgefüllt sein. Vielleicht sollte ich Urlaub nehmen. Oder genauer hingucken…

Denn als ich die Klangzylinder aus den Taschen gezogen habe, sehe ich gar nichts, was zu tun wäre: Die Trommeln sind blitzsauber! Nichts zu putzen, nichts zu chrompolieren, nichts zu fetten – das Set ist richtig schön gepflegt. Bis auf eine Kleinigkeit:

Die Snare-Abhebung scheint nicht korrekt zu funktionieren. Immerhin etwas, um das ich mich kümmern kann. Morgen. Oder übermorgen. Mal sehen.

Kleinigkeiten haben es ja nicht so eilig.

PS: „Damage Control“ ist ein Titel vom Album „Live in Tokyo“ der Gruppe G3



Abbildungen: Flamadiddle



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