Hurt – Immer tut was weh

Winkel des Trittbretts, Federspannung, Schuh – viele Faktoren spielen beine Rolle, wenn es um das optimale Pedal-Spiel geht
Winkel des Trittbretts, Federspannung, Schuh – viele Faktoren spielen beine Rolle, wenn es um das optimale Pedal-Spiel geht

Es ist schon ein Dilemma mit dem Ehrgeiz. Um schnell zum Ziel zu kommen, wird – viel hilft viel – munter geübt. Ob es an der mangelnden Übung? Einem möglichen Gier nach Zuviel in zu kurzer Zeit? Oder einfach am Alter? Statt stetem Fortschritt tut immer was weh:

Mal der Arm, mal eine Sehne im Ellenbogen, mal der linke Daumen, der sich immer mal wieder am Stock festklammern möchte, mal das Knie – erst das eine, dann das andere, schließlich beide zusammen… . Oder es schmerzt der rechte Fuß. Der besonders.

Keine Ahnung, warum das so ist. Denn er ist nicht viel mehr dran als der linke und meine Beine sind nicht verschieden kurz und die Pedale analog eingestellt, so dass eigentlich alles überall gleich sein sollte. Ist es aber nicht. Aber:

Der rechte Fuß tut weh. Manchmal. Am Spann. Also startet die systematische Sondierung: Ist es bei jeder Bewegung so? Denn es gibt da so eine Vorgeschichte.

Früher hatte ich immer heel-down gespielt, also mit dem Hacken auf dem Tritt über das Fußgelenk das Pedal nach unten gedrückt. (Ob ich einen Jazz-Lehrer hatte? Nö. Es waren drei…) Wenn ich diese Technik heute anwende, tut ’s weh. Also an diesen Punkt der Liste schon mal einen Haken. Und sonst?

Bein rauf und runter macht keinen Ärger, aber dafür viel Lärm – neben dem der Trommel auch noch welchen durch üppigen Trittschall. Bei „zu kräftig getreten“ meldet sich außerdem das gerontologisch gefährdete Knie mit leichtem Protest. Und ein wesentlicher Nachteil dieser Technik scheint mir das geringe Spiel für differenziertes Spiel zu sein. So ein Bein ist halt ein großer schwerer Klumpen Muskelmasse mit Knochen, der im Aktions-Fall gravitationsbeschleunigt auf dem Boden der Tatsachen ankommt.

Die Alternative: Heel-up und ein bisschen Bein mit ein bisschen Fußgelenk. Das ist ungewohnt, aber irgendwie charmant. Außerdem lässt sich damit leichter Tempo machen. Nur die Sitzposition ist mit den schwebenden Extremitäten nicht mehr sonderlich stabil. Hm…

Die Kombination aus Bein-runter und Fußgelenk dazu liefert eine gute Basis für Doubel-Strokes auf der Kick, die sich sogar mit einer gewissen Ausdauer spielen lassen.

Die Alternative aus Bein-runter und Front-slide ist fast noch besser. Und ließe sie sich mit einem Schwung aus dem Fußgelenk krönen, wäre das fast schon eine Moeller-Fuß-Technique. Aber das war ja nicht die Frage. Die lautet:

Warum tut der Fuß weh?

Möglich natürlich auch, dass die Federspannung zu hoch ist. Wobei sie das gar nicht zu sein scheint, aber ich kann ja trotzdem mal die Schraube lockern. Also gedreht und probiert und mehr gedreht und mehr probiert und der Fuß tritt leichter zu, aber weh tut’s trotzdem noch. Blöd. Wobei…

Wenn es nicht die Federspannung ist, könnte es am Winkel des Trittbretts liegen? Der lässt sich schließlich auch einstellen. Testen wir das doch gleich mal aus: Schrauben, probieren, schrauben, mehr probieren, schrauben, noch mehr probieren… – hm. Ich weiß nicht. Zwar scheint der Fuß einen flacheren Winkel besser zu finden, aber das spielt sich so seltsam.

Da werde ich also noch etwas probieren müssen. Und in der bunten Bastelzeit kann ich ja darüber sinnieren, warum Natur und Technik auch bei bestem Willen und viel Offenheit für Neues manchmal nicht so leicht zu vereinen sind.

Seufz.

 

PS: Hurt ist ein Song, den Johnny Cash 2002 veröffentlichte. Allerdings hat auch Christina Aguilera 2009 einen Song mit dem Titel Hurt veröffentlicht.



Abbildungen: Flamadiddle



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