Wind him up – Tool-Tipps für Drums

Im Doctor, Doctor-Post hatte ich geschrieben, dass ich mich fragte, ob ich die Rostflecken im Innern der Stimmreifen lieber mit einer Messing-Drahtbürste traktiere oder zu einem Tipp des US-amerikanischen Trommel-Bastlers David Raouf greife: Kriechöl und Alufolie. Hier kommt der Vergleich:

Das Rezept ist einfach. Erst das Kriechöl auf die Metallteile sprühen, dann mit Alufolie rum- und nachreiben (oder andersherum?). Der Trick dabei soll sein, dass die Alufolie zwar härter als Rost, aber weicher als Chrom ist. Damit wird der Rost beseitigt, der Chrom geschont und ein leichter Alu-Abrieb füllt sogar da und dort eine kleine Lücke. Dazu schützt der zurückbleibende feine Ölfilm das Glanzmetall, ohne später klebrig zu werden. (Ob Letzteres stimmt, werde ich noch sehen.) Klingt aber auch etwas abenteuerlich…

Also machen wir einen Test an versteckter Stelle: rechts Folie und Öl, links Messing-Drahtbürste (s. Foto oben). Das dauert nicht lange und liefert ein schneller Ergebnis. Und das Ergebnis ist deutlich: Während die gelben Messingborsten den Rost wegputzen ohne den Chrom zu verkratzen, verhält sich die Alu-Öl-Kombi deutlich raubeiniger: Rost weg, Chrom auch. Jedenfalls ein bisschen, denn es ist eine eindeutig verkratzte Stelle zu sehen. Das was nicht der Plan.

Also vertrauen wir der guten allen Emma Messing-Bürste. Die schafft die roten Rostblüten vom Ring und anschließend folgt etwas Chrompolitur als Bonus-Dreingabe. Das freut den Chrom, den Stimmreifen und den Chromreiniger-Hersteller. Nebenbei bemerkt: mich auch 🙂

Was mir im Zuge der Snare-Reparatur noch auffiel: Hilfreich für die Arbeiten an Trommeln ist auch ein Stimmschlüssel mit Bit-Sechskant, das in den Akku-Schrauber passt. Damit ist die Herausdreherei wesentlich entspannter. Und die Hineindreherei?

Um die Schrauben wieder in die Buchsen zu bekommen, habe ich mir zwei Stimmschlüssel von Sonor besorgt, die Gavin Harrison Modelle. Gegenüberliegend angesetzt, die rote Gummierung zwischen Daumen und Zeigefinger  und mit einer entschiedenen Bewegung in Schwung versetzt, rotieren die Schlüssel mit etwas Übung die Stimmschrauben auf die Stimmreifen – vorausgesetzt:

  • das Werbevideo hat nicht gelogen
  • die Stimmschrauben sind sauber angesetzt
  • die Gewinde sind nicht so alt, dass sie kleinen gewundenen Gebirgen ähneln
  • die Gewinde sind gefettet

Bei mir hat es jedenfalls (meistens) geklappt, was ich sehr toll finde. Denn: Man(n) muss sich ja nicht alles schwerer machen, als es sein muss.

PS: Wind him up ist ein Titel vom Album World’s Apart der Gruppe Saga

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