Good Morning Heartache – Im Mehr der Möglichkeiten

Früher war alles besser. Und leichter. Da hatte ich keine Ahnung, vertraute einem befreundeten Schlagzeuger und kaufte, was er mir vorschlug: Ein Yamaha 7000 aus einem verrümpelten Keller. Heute ist alles ganz anders:

Es gibt haufenweise Schlagzeuge. Sie tummeln sich in Off- und Online-Shops, vor allem aber in eBay Kleinanzeigen und bei Re-Drum in einer Fülle, dass einem die Augen über gehen (hören kann man die Dinger online ja nicht. Und wenn doch, dann mikrofoniert und das ist so ähnlich wie ein Hemd nach dem Bügeln – zwar schön, aber auch glatt).

Als ich nach dem ersten Bad in der Angebots-Flut wieder Land unter den Füßen hatte, habe ich mir ein Papier genommen und eine Liste gemacht. Ober drüber stand: „Was soll es sein?“

Die Antworten waren sehr von den Erfahrungen der Vergangenheit geprägt:

  • Yamaha (denn das kannte ich und das mochte ich)
  • Sonor (denn das kannte ich auch – jedenfalls die alten Serien – und davon mochte ich eine, die Lite)
  • Troyan (denn davon hatte ein kleines Jazz-Set gehört, da so fett klang, dass es mich fast umhaute)

Mehr fand ich nicht notierenswert. Tama gefiel mir nicht, Pearl mochte ich nicht, Premier war nirgends zu sehen (die hatte Yamaha mal gekauft), Ludwig, Rogers und Gretsch hatte ich nie gehört oder gar gespielt, Mapex schien mir zu billig (wobei Adam Janzi von Vola eines spielt, glaube ich, und das klingt sehr gut…) und DW war schlicht zu teuer, selbst gebraucht.

Nach einer Weile Marktbeobachtung allerdings kam es ganz anders:

In der Bucht des Verderbens fiel mir ein Pearl President ins Auge, etwas so alt wie ich, in Black Pearl Finish, mit zwei Amati Toms als Ergänzung. Und dann erinnerte ich mich: Alte Pearls kannte ich auch, aus einer Episode in der Jazz-Combo der Uni. (Ich habe zwar nie Musik studiert, aber den Musik-Studenten fehlte immer der Trommler.) Und dieses alte Grey-Sparkle-folierte Pearl der Uni klang fantastisch. Also passierte, was nicht geplant war – ich kaufte ein Pearl. Womit nebenbei das alte Sprichwort bewiesen wäre:

Denn erstens kommt es anders und zweitens als du denkst.

Jetzt bleibt nur ein Problem: Das nette Set steht leider nicht um die Ecke und ist auch nicht für den Versand vorgesehen. Mal schauen, was mein Terminkalender dazu sagt…

 

 

PS: Good Morning Heartache findet sich auf dem Album Coming Forth by Day von Cassandra Wilson.

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